Anninger (675 m)
Über den Pfaffstättner Kogel und Anninger nach Mödling oder Vorderbrühl
Josef Schöffel-Wanderweg mit Varianten
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Abendstimmung über dem Anninger |
Der Rücken des Anninger hat vier markante Erhebungen. Der Anninger mit der Wilhelmswarte) ist mit 675 m der höchste Punkt. Der Buchkogel, der Eschenkogel mit der Jubiläumswarte in der Nähe des Anninger-Schutzhauses und der Vierhochkogel mit seiner Richtfunkstation sind weitere markante Erhebungen. Am Kleinen Anninger (494 m) oberhalb der Meiereiwiese in der Vorderbrühl steht der Husarentempel. Die Besteigung des Anninger ist eine klassische, schöne und geschichtsträchtige Wienerwaldwanderung. Mit der Markierung des Josef Schöffel-Wanderweges hat man dem „Retter des Wienerwaldes", der von 1873-1882 Bürgermeister von Mödling war, ein Denkmal gesetzt.
Der Ausgangspunkt für die Wanderung über den Pfaffstättner Kogel zum Anninger und weiter nach Mödling oder in die Vorderbrühl ist der Einöd-Parkplatz auf der Straße von Pfaffstätten nach Gaaden. Wenige Minuten vom Parkplatz durch das Kleine Kiental steil empor und dann beim Wegweiser links zur Einödhöhle.
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Die beiden Eingänge zur Einödhöhle Die Einödhöhle liegt auf 370 m Höhe im Einödkogel bei Pfaffstätten und ist eine im Mittelalter der Erdgeschichte (Obere Trias) entstandene Brandungshöhle. |
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Einödhöhle |
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Rudolf-Proksch-Hütte am Pfaffstättner Kogel |
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Klesheimwarte - Pfaffstättner Kogel |
In etwa 30 Minuten ab dem Parkplatz in Einöd (ohne den Abstecher zur Einödhöhle) ist man durch das Kleine Kiental schon oben am Pfaffstättner Kogel (541 m) und kann sich in der Rudolf-Proksch-Hütte stärken. Bevor man dann den Weiterweg antritt, sollte man noch die Warte besuchen. |
Von der Plattform der an die Hütte angebauten knapp 10 Meter hohen Klesheimwarte hat man einen wunderbaren Ausblick über die östlichen Ausläufer des Wienerwaldes sowie über nahezu das gesamte Wiener Becken bis weit hinein ins Burgenland. Auch der Anninger, das nächste Ziel, ist schon gut zu sehen. |
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Von der Rudolf-Proksch-Hütte geht es zuerst etwas bergab, weiter auf einer Forststraße hinunter in einen Sattel und dann wieder leicht steigend östlich unterhalb des Buchkogels vorbei in Richtung Anninger. Bei einer Weggabelung zweigt rechts ein Steig zum Anningergipfel ab. Die am Gipfel des Anninger stehende Wilhelmswarte wurde im Jahr 1878 vom "Verein der Naturfreunde Mödling" aus Holz gebaut. An deren Stelle trat schon 1887 ein steinerner Aussichtsturm. Dieser Aussichtsturm, die nach dem Gönner des Vereins, Erzherzog Wilhelm, benannte Wilhelmswarte, ist ganzjährig frei zugänglich. Vom Pfaffstättnerkogel bis zum Anningergipfel geht man etwa eine Stunde. |
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Wilhelmswarte am Anningergipfel (675 m) |
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Anningerhaus |
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Richtfunkstation am Vierhochkogel |
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In knappen 15 Minuten ist man ab Wilhelmswarte schon beim Anningerhaus. Hier endet die Anningerstraße, die auch, abgesehen von den Wanderern, im Sommer von Mountainbikern und im Winter von Rodlern stark frequentiert ist. Besonders an Wochenenden und Feiertagen ist das Haus jedoch stark überlaufen. |
Geht man über die Richtfunkstation am Vierhochkogel, braucht man schon etwa 10 Minuten länger zum Anningerhaus. Der Vierhochkogel kann über einige Wanderwege, jedoch auch etwas anstrengend und nicht markiert, über die Schneise der Stromleitung bzw. daneben im lichten Wald vom Richardshof aus erreicht werden. |
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Jubiläumswarte auf dem Eschenkogel |
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Herbststimmung am Eschenkogel |
Die Jubiläumswarte auf dem Eschenkogel (653 m) ist eine 25 m hohe Eisenwarte. Sie wurde 1898 anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef I. als "Kaiser-Jubiläums-Warte" erbaut. Diese Warte ist ebenfalls ganzjährig frei zugänglich. |
Nur etwa 10 Minuten Anningerhaus entfernt steht die absolut lohnenswerte Jubiläumswarte mit großartigem Rundsicht. Nach Besteigung dieser luftigen Aussicht führt der Weg zurück zum Anningerhaus und zur Anningerstraße. Von hier aus hat man zwei lohnende Möglichkeiten. |
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Entweder geht, läuft, fährt oder rodelt man, je nach Jahreszeit, die Anningerstraße hinunter zur "Waldrast Krausten Linde mit gutbürgerlicher Küche in traumhafter Lage", oder man schaut sich die alte Rodelbahn an. Etwas unterhalb des Anningerhauses, vom ehemaligen Kaisergerndlhaus, führte früher eine Naturrodelbahn hinunter zur Krausten Linde. Diese Rodelbahn mit Steilkurven, bereits in der Zwischenkriegszeit gebaut und ursprünglich bis ins Kiental in Betrieb, hatte keinen langen Bestand. Trotz hohem Arbeitsaufwand bei der Vereisung ließ das unbeständige, meist zu warme Wetter keinen kontinuierlichen Betrieb zu. Ende der 60er Jahre wurde der Betrieb eingestellt. In etwa 15-20 Minuten ist die Krauste Linde erreicht. |
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Alte Rodelbahn |
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Bald nach der Krausten Linde trennen sich die Wege: will man nach der Überschreitung in die Vorderbrühl, zweigt man nach etwa 10 Minuten von der Anningerstraße links ab Richtung Matterhörndl und Husarentempel. Auf einigen Wegen bzw. Steigen gelangt man rasch hinunter zur Meiereiwiese in der Vorderbrühl, wo sich auch Hunde wohl fühlen. Auch gute Gastronomie ist hier zu Hause (ca. 1,5 St. ab Krauster Linde). |
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Bald nach Krausten Linde trennen sich die Wege: will man nach der Überschreitung nach Mödling, geht man zuerst auf der Anningerstraße hinunter zur "Breiten Föhre". Von dort (halblinks auch in die Vorderbrühl) rechts jedoch über einen Waldweg und die "Goldene Stiege" zum "Waldgasthaus Bockerl". Auch ein Abstieg über die untere Anningerstraße nach Mödling ist eine Möglichkeit (ca. 1 St. ab Krauster Linde). |
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Bis zum Jahr 1997 gab es das bekannte Naturdenkmal "Breite Föhre". Nachforschungen ergaben ein Alter, das bis auf das Jahr 1550 zurückreichte. Viele Anekdoten führen auf diesen Baum zurück. Auch berühmte Künstler sollen hier sehr kreativ gewesen sein, wie Beethoven oder Schönberg. Im Jänner 1997 musste der schon seit 1988 abgestorbene Baum aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Die Reste des Baumes befinden sich heute im Landesmuseum St. Pölten. |
Das Matterhörndl - Kletterfelsen und urzeitliche Kultstätte |
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Breite Föhre" |
Husarentempel |
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Den am Kleinen Anninger stehenden Husarentempel ließ Fürst Liechtenstein für seine Lebensretter in der Schlacht von Aspern (1809) errichten. |
Der "Naturpark Föhrenberge" mit dem Kernstück des Anningers liegt am östlichen Rand des Wienerwaldes in Niederösterreich und reicht von Perchtoldsdorf im Norden bis Gumpoldskirchen. |
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Der Name des "Naturpark Föhrenberge" stammt von den vielen Schirmföhren, die im wienerischen Dialekt auch als Parapluiebäume bezeichnet werden und auf dem Kalksteinboden besonders gut gedeihen. |
Burgruine Mödling mit Parapluiebäumen |
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Blick vom Husarentempel über das südliche Wien |
Diese Anningerwanderung über den Pfaffstättner Kogel und Anninger nach Mödling oder Vorderbrühl kann nur ein Vorschlag sein. Das umfangreiche Netz von Wanderwegen im Bereich der "Föhrenberge" kann in Kurzform hier nicht dargestellt werden. Ob man nun mit zwei PKW diese vorgeschlagene Streckenwanderung unternimmt oder an einem längeren Tag mit anderen Wegvarianten hin und retour marschiert, ob man den Tag in der Vorderbrühl, in Mödling oder bei einem Heurigen in Pfaffstätten ausklingen lässt, sei dem Wanderer überlassen. Im Anningergebiet kann man nicht nur wandernd Höhlen, Hütten und Warten besuchen, auch Radfahrer (Mountainbiker) sind hier genauso oft gesehen wie Jogger und Schilangläufer und Rodler. Im Winter 05/06 konnte ich sogar im Zuge einer Schitour von der Wilhelmswarte mit Alpinschi durch lichten Wald und dann über Wege zuletzt die Anningerstraße hinunter bis in die Weingärten fahren. Ist auch der Anninger kein Hochgebirge, so doch ein ideales Naherholungsgebiet mit vielen Möglichkeiten.