Bahnfahrt in Ecuador  Juli 2002

Abenteuerlich und nicht viel weniger gefährlich als die bergsteigerischen Unternehmungen ist die Bahnfahrt auf dem Waggondach der Andeneisenbahn von Guamote nach Alausi und hinunter über die Teufelsnase „Nariz del Diablo“ Richtung Pazifikküste. Die steilste Adhäsionsbahn der Welt bewältigt den Abschnitt nach Sibamba in einer Felswand durch Rangieren über zwei Spitzkehren.

 

 

 

Mit südamerikanischem Temperament wird der Lokführer beim Zurückschieben über die nicht sehr vertrauenserweckende Weiche der ersten Spitzkehre eingewiesen.

   

Kurz nach Alausi geht es zur Sache. Auf der schmalen, mitten in einer Felswand verlaufenden Trasse brausen wir mit etwa 40 km/h zu Tal, während über die teilweise blassgesichtigen Touristen hinwegbalancierende Verkäufer, darunter auch Kinder, kleine Snacks und Getränke anbieten .

   

Neben Bergsteigen, dem Besuch der Galapagosinseln und einem Urwaldtrekking im Amazonasgebiet ist diese Bahnfahrt eine weitere große Attraktion für die Touristen. Dementsprechend ist der nur mehr ab Riobamba regelmäßig geführte Touristenzug mehr als überfüllt. Während sich ganz wenige Indigenas in den Waggons bequem machen, sitzen wir dichtgedrängt und sehr luftig, nur durch eine schmale Leiste vom Abgrund getrennt, oben auf dem vor allem bei Regenschauern rutschigen Waggondach.

   

Die Skepsis mancher Mitreisender war nicht unbegründet. In einem glücklicherweise bereits flacheren Abschnitt entgleist die Diesellok beim Überfahren einer Weiche. Mit Hilfe von Steinen und Brechstangen wird die Lok durch mehrmaliges Rangieren wieder auf die Schienen gebracht.

   

Endstation Sibamba

Im Hintergrund die "Teufelsnase" mit den Spitzkehren der Bahntrasse. Ab hier ist die durch Erdrutsche zerstörte Trasse nicht mehr befahrbar. Moderne Straßen haben die Verkehrsverbindung vom Hochland zum Pazifik schneller gemacht, Busse die Bahn verdrängt.

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