Göbl-Kühn Steig
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Der Preinerwandgipfel mit einer Seehöhe von 1783 m ist eine der am häufigsten bestiegenen Erhebungen des Raxplateaus. Wanderer kommen von der Raxseilbahn und vom Otthaus, Klettersteiggeher vom Preinerwandsteig, Haidsteig oder Königschusswandsteig, und sehr viele Kletterrouten aller Schwierigkeitsbereiche enden in seinem Gipfelbereich. Als Weiterweg und Abstieg auf das Preiner Gscheid bzw. in die Prein oder zurück in die Griesleiten ist, wenn man nicht die eher unangenehme "Schütt" unterhalb der Preiner Wand benützen will, der Göbl-Kühn Steig bestens geeignet. |
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In einer knappen Viertelstunde ist man vom Gipfel der Preiner Wand bei der auf einem weiten Sattel zwischen Preiner Wand und Dreimarkstein liegenden "Neuen Seehütte", früher auch Höllentaler-Holzknecht-Hütte genannt. Die "Alte Seehütte", 1901 eröffnet, stand etwas weiter Richtung Ottohaus am Rand des Seeweges oberhalb eines kleinen Sees, fiel aber als Brennholzlieferant den Nachkriegsjahren zum Opfer. |
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Nach der Rast auf der Neuen Seehütte, die meist von Mai bis November einfach bewirtschaftet ist, aber keine reguläre Nächtigungsmöglichkeit bieten kann, folgt man der gelben Markierung ein kleines Stück aufwärts, bis dann der Weg zuerst fast eben und dann gleichmäßig fallend oberhalb der Königschusswand, einige Rinnen kreuzend, durch die Latschenzone hinunter Richtung Waldbereich führt. |
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Der Göbl-Kühn Steig ist sowohl im Abstieg als auch im Anstieg ein gut gepflegter Wanderweg, der die Seehütte am südwestlichen Rand des Grünschacher mit dem knapp 500 Hm tiefer liegenden Waxriegelhaus im Siebenbrunnenkessel verbindet. Bei Schneelage ist der Steig mit höchster Vorsicht zu begehen, bei Vereisung nur mit Steigeisen, im Sommer kann es aufgrund der südseitigen Lage sehr heiß werden und die Mitnahme von ausreichend Getränken ist von Vorteil. |
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Einer der markantesten Gräben ist der "Lange Mann". Der Langermanngraben, wie seine offizielle Bezeichnung in den Karten lautet, zieht vom oberen Ende des Waxriegels, wo der Bismarcksteig quer durch die Predigtstuhlwand seinen Anfang nimmt, direkt hinunter zu den Felsabbrüchen der Ausläufer der Königschusswand. Nach Kreuzung mit dem Göbl-Kühn Steig ist dann schon etwas Vorsicht geboten. Der Durchschlupf hinunter in den Griesleitengraben ist sehr versierten Schiläufern mit profunder Ortskenntnis vorbehalten! Im Normalfall beendet man seine Abfahrt bereits in der Höhe des Göbl-Kühn-Steiges, um zu einem Ausklang im Waxriegelhaus abzusteigen, oder, wenn man ein Freak ist, nochmals zu einer Wiederholung der Abfahrt wieder hinauf zum Waxriegel zu steigen. |
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Nach Querung des Langermanngrabens ist bald der Waldbereich erreicht. In einigen Kehren schraubt sich der Weg nun etwas steiler hinunter in den schattigen und auch windgeschützten Bereich. Das Gebiet um das Waxriegelhaus ist auch für ganztägige Rundwanderungen sehr gut geeignet. Vom Parkplatz am Preiner Gscheid zuerst Richtung Ludwig-Haus und dann nach dem Siebenbrunnenkessel abzweigen zum Kantnersteig. Weiter über das Ludwig-Haus zur Abzweigung des Bismarcksteigs. Zurück von der Seehütte über den Göbl-Kühn-Steig zum Waxriegelhaus und von dort hinunter zum Preiner Gscheid. Auch der Reißthalersteig und der Gretchensteig führen zum Karl Ludwighaus. |
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Oberhalb des Siebenbrunnenkessels steht das Waxriegelhaus. Im Jahr 1919 kauften die Mürzzuschlager Naturfreunde die Herrmannshütte, die im ersten Weltkrieg als Soldatenbaracke gedient hatte. Mit vielen Helfern und viel Einsatz und wurde diese Hütte zur ersten alpinen Vereinshütte der Naturfreunde Mürzzuschlag ausgebaut. Im Winter 1922/23 riss jedoch eine riesige Lawine die Hermannhütte mit sich. |
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Bald war ein neuer Bauplatz gefunden. Im Sommer 1923 wurde mit den Bauarbeiten begonnen und schon im Oktober 1924 wurde das Waxriegelhaus auf einer Seehöhe von 1361 m am Fuß des Waxriegels feierlich eröffnet. Der Wegweiser zeigt von der Beliebtheit des Waxriegelhauses. Die Schutzhütte "Waxriegelhaus" ist nicht nur ein Stützpunkt für verschiedene Raxbesteigungen, sondern auch ein Seminarzentrum und bietet zusätzlich noch einiges an Aktivitäten an. Im Winter wird die Abfahrt zum Preiner Gscheid präpariert, es gibt eine Rodelbahn und die Edelweisshütte am "Gscheid" für hungrige und durstige Touristen. |
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Noch einmal schweift der Blick zurück zur Preinerwand. Die Rippe knapp rechts von der Bildmitte ist die Route des Haidsteiges, rechts davon sieht man die Rampe des "Alten Haidsteiges", ein Notausstieg bei eventuellen Problemen. Unterhalb der Wände liegt die steile Preiner Schütt, die weder im Abstieg und schon gar nicht im Aufstieg wahres Glücksgefühl vermittelt. |
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Über Forststraßen und Steige, wobei man die rote Markierung beachtend nicht die Abkürzer verpassen sollte, steigt man ab in Richtung Prein bzw. Griesleiten. Nach einem allein im Wald stehenden Haus, das derzeit revitalisiert wird, zweigt dann etwa 500 m weiter links ein spärlich gekennzeichneter Weg ab, der direkt zum Parkplatz oberhalb des Griesleitenhofes führt. |