Hochschwab Rauchtal (Schitour)
Vom Bodenbauer durch das Rauchtal auf den Hohenwart (2210 m)
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Gasthof Bodenbauer am Beginn des Trawiestales |
Die Anfahrt zu dieser bekannten Schitour auf eine der höchsten Erhebungen des Hochschwabmassivs erfolgt am besten über die Semmering-Schnellstraße bis Kapfenberg. Dann fährt man zuerst Richtung Aflenz und Steirischen Seeberg, in Thörl jedoch, den Hinweisschildern folgend, links abzweigend eine Stichstraße bis zu ihrem Ende beim Gasthof Bodenbauer. Dieser Stützpunkt ist aber meist, außer in der Hauptsaison, nur an Wochenenden bewirtschaftet. |
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Parkplatz Gasthof Bodenbauer - Blick zu den Südwänden |
Beim Gasthof Bodenbauer gibt es unter normalen Bedingungen genügend, auch im Winter geräumte, Parkplätze, nur in Ferienzeiten und an Wochenenden bei sehr guten Tourenbedingungen kann es eng werden. Hier am Fuß der Südabstürze des Hochschwabs erfolgt der Start zur Rauchtaltour. Bei günstigen Bedingungen kann man schon vom Parkplatz aus mit Schiern starten und auch wieder bis hierher abfahren. Gegen Frühjahr zu müssen aber meist die Schier bis hinauf zu den Ausläufern des Rauchtals getragen werden. |
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Blick von der "Wiese" zum Festlbeilstein - Ein schöner Rastplatz |
Der erste Teil des Anstieges führt durch das Trawiestal entlang des markierten Weges in Richtung Hochschwabgipfel. Unterhalb der Hundswand ist ein kleiner Graben, gegen Frühling zu auch schon ein Bach, zu queren. Der Weg wendet sich dann bald links in Richtung Felsen und am Fuß der Hundswand wird die erste Steilstufe überwunden. Nach einem kurzen flachen Teil gelangt man schon zu einer "Wiese" unterhalb einer Felsbarriere. Je nach Schneelage gibt es ab hier mehrere Anstiegsmöglichkeiten. |
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Felsbarriere unterhalb des Rauchtals - Wahl des Anstieges |
Von links unten nach rechts oben führt ein Band durch die Felsbarriere hinauf zum eigentlichen Beginn des Rauchtals. Diese Route wird meist auch als Abfahrtsspur gewählt und ist deswegen stark ausgefahren und nicht angenehm im Aufstieg. Ortskundige Kenner dieser Tour bevorzugen daher die "Wiese" leicht ansteigend zu queren, um dann im Waldbereich rechts von den Felsen auf guter Spur aufzusteigen. Sich zuletzt links haltend gelangt man ebenfalls und angenehmer zum Beginn des Rauchtals. |
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Im unteren Rauchtal - Sonne und freie Hänge |
Nach der etwas trockenen Beschreibung des unteren Tourenteils können nun durchaus auch persönliche Eindrücke in den Bericht einfließen. Nach Erreichen des eigentlichen Rauchtals öffnet sich freies grandioses Gelände, das wahren Abfahrtsgenuss verspricht. Da aber, wie bei vielen Tourenklassikern, auch beim Rauchtal Anstiegs- und Abfahrtsroute fast identisch ist, freue ich mich zwar sehr auf die bevorstehende Abfahrt des oberen Teils, der Slalom durch die "dicken Torstangen" des Waldteiles wird jedoch nicht unbedingt meine Begeisterung steigern. |
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Zwischen Großem Beilstein rechts und Stangenwand links |
Im Bereich der fast senkrecht abfallenden Wände des Großen Beilsteins und der Stangenwand wird auch der Anstieg steiler. Dass ich noch im untersten Steilstück bei der Hundswand ein entflohenes Harscheisen wieder heraufholen musste und einige zusätzliche Höhenmeter machte, spüre ich nun schon deutlich in den Beinen. Der Schnee wird auch in den im Schatten des Großen Beilsteins liegenden Hangbereichen bereits sehr hart, da wir neben dem Missgeschick mit dem Harscheisen auch für die Jahreszeit zu spät aufgebrochen waren. |
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Im oberen Rauchtal - Die Schatten werden schon länger |
Schon beim Anstieg werden die Schatten, die sich über den Mittelteil der Rauchtal Abfahrt legen immer länger. Etwa zwei Stunden später bei der Abfahrt werden meine Befürchtungen wahr: gerade der etwas engere und steile Mittelteil im Bereich der Felswände liegt fast total im Schatten. Was noch vor einigen wenigen Stunden absoluter Traumfirn war, ist jetzt pickelharter Harsch mit auch sehr glatten Stellen. Der Firngenuss ist auf den unteren Teil der Abfahrt beschränkt. Sogar der "Slalom" Waldteil, da der Schnee noch weich, macht mir heute Spaß. |
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Querung zum Rauchtalsattel - Noch eine knappe Stunde zum Gipfel |
Am oberen Ende des Rauchtals spürt man schon die Länge der Tour. Leicht steigend führt die Spur weiter hinauf zum Rauchtalsattel und die Harscheisen leisten auf dem glatten und harten Schnee gute Dienste. Bei dieser etwas eintönigen Querung hinauf zum Sattel kommen uns einige Tourenfahrer entgegen, die sicherlich noch ihre Schwünge in butterweichen Firn setzten können. Am Sattel wird es windig und kälter, nach kurzer Rast und Anlegen einer weiteren Bekleidungsschicht nehmen wir die letzte halbe Stunde in Angriff. |
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Gipfelaufbau Hochwart - Die ersten Hänge der Abfahrt |
Vom Sattel gleichmäßig steigend, über Hänge mit Triebschnee und vielen abgeblasenen Stellen kommen wir überraschend schnell auf ein kleines Plateau, wo die Stangenmarkierung des Weges von der Sonnschien-, bzw. Häuselalm Richtung Hochschwabgipfel unseren Anstiegsweg kreuzt. Das Panorama ist bei Sonne und wolkenfreiem Himmel phänomenal. Auch der Gipfel des Hochwarts ist bereit in greifbare Nähe gerückt und in wenigen Minuten stehen wir oben. |
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Blick vom Hochwart zum Hochschwabgipfel (2277 m) |
Der höchste Punkt der Hochschwab-Gebirgsgruppe, der Hochschwab, ist ein 2.277 Meter hoher Gipfel der Obersteiermark. Der Gipfelaufbau ist eine flache Rasenkuppe, die vom Schiestlhaus (2.153 m ) in etwa einer halben Stunde und von der Hochfläche im Westen (von der Biwakschachtel Fleischerhütte beim Ausstieg aus dem G´hackten) recht einfach erstiegen werden kann. Weitere Anstiege führen vom Fuß des Steirischen Seebergs durch die Untere Dullwitz zur Voisthaler Hütte und die Obere Dullwitz und über den Graf-Meran-Steig zur Hochfläche und zum Schiestlhaus. Die mächtige Südwand mit schwierigen Routen ist das Eldorado der Kletterer. |
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Nach vier Stunden am Hochwart (2210 m) |
Die Rauchtal Schitour vom Bodenbauer auf den Hochwart ist einer der vielen Klassiker des Hochschwabgebietes, jedoch keine Tour für Schitouren Neulinge. Von vielen Schitourenführer mit III eingestuft bedeutet, dass sie eine auch bei Normalverhältnissen anspruchsvolle Hochgebirgstour ist. Der Höhenunterschied beträgt 1330 m, die Anstiegszeit 4 Stunden. Zu bedenken ist auch, dass sich bei Vereisung vor allem in den Steilstufen die Schwierigkeit sowohl im Anstieg wie auch bei der Abfahrt wesentlich erhöhen kann. Die Tour ist laut Führer bei sicheren Schneeverhältnissen auch im Hochwinter machbar. Als Sommerroute ist von der Begehung des Rauchtals wegen der Steinschlaggefahr dringend abzuraten. |