Hochwechsel (1743 m)
Anstieg von St. Corona (Gasthof Orthof) über Kampsteiner Schwaig und Arabichl
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Vom Parkplatz beim Gasthof Orthof auf 1000 m Höhe starten wir heute zu einer etwas ausführlicheren Weitwanderung hinauf auf den Hochwechsel. Die Wegweiser verheißen nichts Gutes, über 5 Stunden bis zum Gipfel. Ich halte das für übertrieben! Über die Schipisten stapfen wir hinauf zum obersten Sessellift und dann, auf der Forststraße den Kampstein umgehend, hinauf zur Kampsteiner Schwaig. |
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Kampsteiner Schwaig |
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Erst 50 Minuten sind vergangen und das erste Ziel ist schon erreicht. Auch unser Fährtenhund ist fröhlich, zumal er sich schon ausgiebig auf den Almwiesen wälzen und in kleinen Wasserläufen plantschen konnte. Das Haus auf der Kampsteiner Schwaig, nach einem Großbrand zerstört, ist sehr modern wiederaufgebaut worden und in seiner Ausstattung sehr gemütlich. Nach einer kurzen Labung hetzen wir weiter. |
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Kampsteiner Schwaig |
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Im Gegensatz zu unseren "kalkigen" Hausbergen hat der Wechsel sein eigenes Flair. Würden nicht Wände und Felsabbrüche fehlen, könnte man glauben, in den hohen Zentralalpen zu sein. Die Flora ist sehr ähnlich und auch der hoch liegende Quellhorizont fördert ein üppiges Wachstum. Der erste kleine Anstieg bei dieser Wanderung über den langen Rücken führt auf die Frauenalpe. |
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Hinauf auf die Frauenalpe |
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Nach der Frauenalpe führt der markierte Weg durch ein großflächiges Weidegebiet. "Betreten auf eigene Gefahr", steht auf einigen Tafeln. Wir hasten, wie bei einem Spießrutenlauf, entlang von Elektrozäunen, vorbei an den pubertierenden Jungrindern, in die nächste Schutzzone. Auch unser Fährtenhund ist schon leicht verstört. Ängstliche Wanderer sollten auf dieser Route eher unauffällige Tarnkleidung tragen. |
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Zudringliche Kühe und Jungstiere |
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Der Arabichl ist ein baumfreier Grashügel von knapp 1600 m Höhe, und dementsprechend bietet er bereits eine sehr schöne Aussicht in Richtung Schneealpe, Rax und Schneeberg. Am Fuß seiner Nordabhänge und Nordwestabhänge liegt die Steyersberger Schwaig und die Kranichberger Schwaig. Nun geht es wieder einige Höhenmeter bergab in einen Sattel, bevor wir endgültig zum Gipfel aufsteigen. |
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Abstieg vom Arabichl |
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Der schönere Anstieg führt über den Schöberlriegel und Umschußriegel, auch wenn er etwas länger und anstrengender ist als die etwas tiefer liegende Forststraße. Der Fährtenhund hat inzwischen seine Führungsposition abgegeben und trottet schon hinter uns etwas lustlos dahin. Beim letzten Abstieg in einen flachen Sattel sehen wir schon die Kapelle und das Schutzhaus auf der Gipfelkuppe. |
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Am Umschußriegel |
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Nach genau 3 Stunden Gehzeit ab Parkplatz beim Orthof sind wir schon oben beim Wetterkoglerhaus. Von allen Seiten, auch über die kleine Mautstraße, strömen Wanderer herbei, denn heute ist "Schwaigen-Reigen". Es wird auf allen Almen, Schutzhütten und Gasthäusern am Wechsel gesungen, getanzt, musiziert und gefeiert. Alles ist gesteckt voll und es ist auch recht laut. Das alles stört aber unseren Fährtenhund nicht, er schläft schon. |
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Völkerwanderung vom Niederwechsel |
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Das Wetterkoglerhaus auf 1743 m Seehöhe ist, wie das Stuhleck, ein Parade-Panoramaberg. Durch die Mautstraße und einen großen Parkplatz zieht es vor allem an schönen Wochenenden auch viele motorisierte Touristen an. Im Winter hingegen ist es sehr still hier heroben. Bei geeigneter Schneelage ist es auch ein schönes Schitourengebiet. Der offene Winterraum wird vom Pächter liebevoll betreut, verschiedene Getränke, Speck und frisches Brot und sogar eine Heizung ermöglichen bei Schlechtwetter eine angenehme Gipfelrast. |
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Wetterkoglerhaus (1743 m) |
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Wir nehmen Abschied vom Wetterkoglerhaus, blicken noch einmal hinunter zur Marienseer Schwaig und hinüber zum langen Kamm mit Frauenalpe und Kampstein, bevor wir aufbrechen. Wir schultern die Rucksäcke und wollen aufbrechen, aber einer fehlt. Unser Fährtenhund ist aufgewacht und hat das Revier gewechselt. Er perlustriert gerade den Bergproviant unserer Sitznachbarn. |
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Marienseer Schwaig - Frauenalpe und Kampstein |
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Über die etwas kürzere Forstraße unterhalb des Schöberlriegels und Umschußriegels streben wir zielsicher hinüber zur Feistritzer Schwaig. Auch hier ist der Teufel los. Nach einer deftigen Jause geht es zwar ziemlich eben, aber mit vollem Magen und schon etwas schweren Beinen, hinüber zum "Schwarzen Herrgott" und dann über den langen Kamm, vorbei an der Kampsteiner Schwaig zurück zum Ausgangspunkt. Den Fährtenhund heben wir vorsichtig auf den Rücksitz. |
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Ausklang auf der Feistritzer Schwaig |
Eine Warnung muss jedoch noch ausgesprochen werden. Bei allen Unternehmungen im Wechselgebiet ist, obwohl keine technischen Schwierigkeiten zu erwarten sind, bei Schlechtwetter, Nebel oder Schneesturm, im baumlosen Bereich die Orientierung nicht immer leicht. Es kann nur von Vorteil sein, aktuelle Karten oder Kartenausschnitte, über Amap ausgedruckt, mitzuhaben.
Auf das Amap online Symbol klicken! Nach Eingabe eines geographischen Namens kann die dazugehörige Österreichische Karte in verschiedenen Maßstäben abgerufen werden. |