Hundsheimer Kogel (480 m)
Rundwanderung von Hundsheim über die höchste Erhebung der Hainburger Berge
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Die Hainburger Berge mit ihrer höchsten Erhebung, dem Hundsheimer Kogel (480 m), im äußersten Osten von Niederösterreich, sind geologisch bereits Teil der Kleinen Karpaten. Die Hainburger Berge reichen vom Donauufer bei Hainburg bis ins Nordburgenland sind teils aus Glimmerschiefer und Granitgneis, teils aus Kalk aufgebaut. Sie werden von den Kleinen Karpaten durch die Hainburger Pforte (Donaudurchbruch) und vom Leithagebirge durch die Brucker Pforte (Leitha) getrennt. Im Südwesten liegt der Spitzerberg (293 m) mit seinem Segelfluggelände. |
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Hundsheimer Kogel, Deutsch-Altenburg |
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Das Naturschutzgebiet Hundsheimer Berg ist von Wien aus recht rasch ab Stadtgrenze in ca. 30 Minuten erreichbar. Auch für einen Nachmittagsausflug ist dieses Wandergebiet durchaus geeignet. Von Wien fährt man am besten über die Ostautobahn bis zur Abfahrt Fischamend und dann Richtung Hainburg. Bei Deutsch-Altenburg zweigt man rechts Richtung Hundsheim ab und fährt bis zum Ortskern in der Höhe der Kirche, wo auch ein Gasthof und ein Heuriger Einkehrmöglichkeiten bieten. Von hier aus wandert man zurück Richtung Neue Siedlung (Sportplatz). |
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Hundsheim - Neue Siedlung |
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Ab Neue Siedung (Sportplatz) gibt es einige Möglichkeiten zum Aufstieg zur Gipfelkuppe. Über die Große Klamm oder gänzlich unmarkiert über die kahlen Kalkhänge schon kurz nach dem Friedhof. Den neuen Weg durch die Große Klamm findet man nur von unten, und das nicht ohne Schwierigkeiten. Auch der sehr lohnende Weg vom Gipfel in den Sattel beim Pfaffenberg vertrüge ein paar Markierungen. So aber erhält die Wanderung auf dem Hundsheimer Kogel einen Hauch von Abenteuer. Besondere Gefahren nimmt man kaum in Kauf, denn das Gebiet ist übersichtlich und nicht zu ausgedehnt. |
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Seltene Pflanzenarten |
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Nach der Überwindung der kahlen Kalkhänge gelangt man in flacheres Gelände mit Wiesen und Buschwerk. Etwa seit dem Jahr 1980 steht eine Schafherde, im Dienste des Naturschutzes und der Biotoppflege. Die Tiere weiden auf den ehemaligen Hutweiden, setzen so eine uralte Tradition der Landschaftsgestaltung fort und sichern dadurch den Fortbestand eines einzigartigen Lebensraumes. Der Hundsheimer Kogel wurde schon im Oktober 1965 zum Naturschutzgebiet erklärt. Nach etwa 45 Minuten ab Hundsheim gelangt man schon zum Gipfelkreuz und zu einer Unterstandshütte. |
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Blick zum Neusiedlersee | ||
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Den Naturfreunden sind die Hundsheimer Berge als ein an seltenen Pflanzen- und Tierarten reiches, landschaftlich reizvolles Hügelland schon lange ein Begriff. Lehrpfade geben den Besuchern die Möglichkeit, sowohl charakteristische und gefährdete Arten der Trockenlandschaft zu sehen als auch einen Einblick in die Entwicklung und Ökologie der verschiedenen Vegetationsgesellschaften zu bekommen. Große Flächenanteile der Trockenrasen sind alte, meist vom Menschen durch Rodung und Beweidung geschaffene Landschaften, ohne deren Existenz sich die natürliche Artenvielfalt nicht erhalten könnte. |
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Blütenpracht |
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Nach Erreichen des Rückens des Hundsheimer Kogels gelangt man bald zum Gipfelkreuz mit Gipfelbuch. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die Hundsheimer Hütte, ein von den "Freunden des Hundsheimer Berges" errichteter offener Unterstand. Im Inneren dieser Hütte ist nicht nur Platz genug, um einer kleinen Gruppe Unterstand bei Schlechtwetter zu bieten, sie ist auch sehr nett eingerichtet und bietet viel an Informationen an Hand von Photos und Wandtafeln. Es ist zu hoffen, dass die Besucher der Hütte das Inventar pfleglich behandeln! |
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Hundsheimer Hütte |
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Vom höchsten Punkt des Hundsheimer Kogels hat man einen grandiosen Rundblick, vor allem über die Donauauen. Hier sollte ein großes Flusskraftwerk errichtet werden. In diesem Bereich in Niederösterreich, unmittelbar vor den Toren Wiens, befindet sich aber der letzte Urwald Mitteleuropas. Es ist der Grün- und Antiatomkraftbewegung zu verdanken, dass die einzigartige Fauna und Flora vor den Übergriffen rein wirtschaftlich denkender Politiker bewahrt worden ist und dass sich dann in relativ kurzer Zeit jene Politiker durchgesetzt haben, die sich für das Nationalparkprojekt stark gemacht haben. |
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Donauauen Richtung Wien |
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Der benachbarte Spitzerberg, der dem Fluggelände und seit 1955 auch einer Bundessportschule den Namen gab, war bis 1929 nichts weiter als eine landschaftliche Bodenerhebung ohne besondere Bedeutung. Seit dieser Zeit aber gewann der Berg und in weiterer Folge auch der Hundsheimer Kogel an sportlichem Interesse. Dieses galt einer damals recht ausgefallenen Sportart, nämlich dem motorlosen Flug. Die erste Gruppe, die das Spitzerberggelände in Benützung nahm, war die Sportfliegervereinigung im Österreichischen Aero-Club. Im Frühjahr 1929 wurden von den Hängen des Spitzerbergs und des „Nachbarberges“, dem Hundsheimer Kogel, die ersten Gleitflüge durchgeführt. An diese Zeit erinnert am Hundsheimer Kogel bis heute eine Gedenktafel, die symbolisch von einem steinernen Adler bewacht wird. |
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Segelfliegerdenkmal am Schafsteig |
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Mit dem Abstieg über den Schafsteig, vorbei am Segelfliegerdenkmal zum Teil steil hinunter nach Hundsheim endet diese Wandertour. Wenn noch etwas Zeit bleibt, kann man am Fuß der felsigen Südostabhänge noch hinüber zur Güntherhöhle und zum Zwergenloch wandern. Die Günterhöhle liegt am Südhang des Hundsheimer Berges, südlich von Hainburg an der Donau. Die Höhle ist 206 m lang und besteht im Wesentlichen aus zwei Hallen, von denen kleinräumigere Strecken abzweigen. Mit dieser Variante hat sich die Rundwanderung komplett geschlossen. |
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Abstieg Schafsteig nach Hundsheim |