Pittentaler Steig (C-D)

Auf den Türkensturz bei Seebenstein

Türkensturz

Eine Kalkscholle auf dem darunter liegenden Urgestein mit einer steil abfallenden, etwa 100 m hohen Südwestwand, bildet den sogenannten Türkensturz. Vom unteren rechten Bildrand (Bild oben) etwa diagonal  hinauf zum "Steintor" oben am Abbruchrand in der Bildmitte führt der nicht allzu lange, aber als sehr schwierig eingestufte "Pittentaler Klettersteig". Diese "Halbtagsklettertour" ist vom Südrand Wiens in ca. 45 Minuten erreichbar. Von der A2 Abfahrt Seebenstein zuerst Richtung Graz; dann bei der Abzweigung Seebenstein links über die Bahn und gleich wieder rechts auf der alten Bundesstraße zur Ortschaft Gleißenfeld. Bei einem Gasthof links in die Türkensturzgasse und nochmals links auf der Lindenallee bis zum Parkplatz bei einer Betonbrücke.

 

Einstieg - Steigbaum

 

Steigbaum und Verschneidung

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Vom Parkplatz marschiert man über die Brücke zum Waldrand. Nun auf dem Müllersteig (Wegweiser "Türkensturz steil") einige Kehren hinauf bis zur Tafel "Pittentaler". Dann rechts, immer die obere Wegspur verfolgend, in insgesamt ca. 20-25 Minuten zum Einsteig beim Steigbaum. Ab hier weiter mit Helm und Klettersteigset.

 

Der Steigbaum hat kein Begleitseil, aber ab der Verschneidung mit den zum Teil weit auseinander liegenden Trittstiften ist seit einiger Zeit ein durchgehendes Stahlseil bis zum Ausstieg beim Steintor. Mag auch der Reiz dieser ausgesetzten Stelle (C/-1) vermindert sein, Sicherheit sollte Vorrang haben.

     

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Oberer Teil der Verschneidung - erste Querung

 

Rinne vor der zweiten Querung

     

Am Ende der Verschneidung, in der die künstlichen Tritthilfen oft weit auseinander liegen, kommt man zu einer luftigen Querung (B+) und darauf zu einer  steilen, zum Teil heiklen Rinne.

 

Am Beginn der Rinne befindet sich in einer Nische das Steigbuch. Diese Rinne ist zwar technisch nicht sehr schwierig (1-), kann aber bei Feuchtigkeit sehr unangenehm sein.

     

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Zweite Querung   Anstieg zum Pfeiler
     

Am Ende der Rinne kommt man schon zur zweiten Querung (C/1+). Hier ist der Tiefblick aus der steil abfallenden Wand bereits recht eindrucksvoll.

 

Über etwas leichteres Gelände erfolgt der weitere Anstieg hinauf zur eigentlichen Schlüsselstelle, dem Schlusspfeiler (D).

     

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Am Schlusspfeiler   Ausstiegsquerung
     

Der Schlusspfeiler ist anstrengend. Etwa 20 Meter in fast senkrechtem Anstieg, ohne künstliche Tritthilfen, nur mit dem Stahlseil gesichert, kämpft man sich hoch bis zur Ausstiegsquerung.

 

Die Ausstiegsquerung über Bänder und kleine Stufen (A-B) leitet in wenige Schritten hinauf auf den Türkensturz, den man in der Nähe des Steintors erreicht (20-30 Minuten ab Einstieg).

     

Steintor

Unmittelbar nach dem Ausstieg kommt man zum Steintor, unterhalb der Ruinen des Türkensturzes. Nach der Türkenbelagerung Ostösterreichs im Jahr 1529 und der nachfolgenden Niederlage der Türken in der Schlacht bei Enzesfeld-Fischau irrten einige türkische Reiter im Pittental herum. Sie wurden von erbosten Einheimischen über die Felsen bei Gleißenfeld getrieben und in den Tod gestürzt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in der Zeit der "Romantik", ließ Fürst Liechtenstein in den Jahren 1824/25 am höchsten Punkt der Felsen als Erinnerung an das damalige Geschehen eine künstliche Ruine errichten. Der Abstieg nach dieser auch historisch interessanten Klettersteigtour dauert 20- 30 Minuten und führt zuerst auf einem breiten Wanderweg leicht fallend in Richtung Seebenstein. Nach wenigen Minuten, kurz nach einer Unterstandshütte, zweigt links der Weg "Türkensturz steil" ab, der unterhalb von kleinen Felstürmen wieder zurück zur Brücke und zum Parkplatz führt. 

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