Reisalpe (1399 m) - Hochstaff (1305 m)

(Rundwanderung: Ebenwaldhütte - Hochstaff - Reisalpe und zurück über Forststraße)

Die Reisalpe im Bezirk Lilienfeld (NÖ) ist mit einer Seehöhe von 1399 m der höchste Berg der gesamten Gutensteiner Alpen. Gerade dieser Teil der Niederösterreichischen Voralpen, der nicht mehr direkt zu den Wiener Hausbergen zählt, wurde bis jetzt von mir in meinen Dokumentationen sträflichst vernachlässigt, was ich aber demnächst nachholen will. Gippel und Göller, Gemeindealpe, Tonion, Tirolerkogel, Eibel und viele andere lohnenswerte Ziele dieser Region beabsichtige ich in Folge auch zu beschreiben. Vor etwas mehr als fünfundvierzig Jahren, als elfjähriger Schüler, war ich zum ersten Mal und bis dato zum letzten Mal, damals im Winter, mit meinem Vater auf der Ebenwaldhöhe, und es war ein ganz besonderes Erlebnis. An einem im Wiener Becken absolut tristen, nebeligen Novembertag mache ich mich wieder einmal auf den Weg hinauf zur Sonne. Die Anfahrt ab Wien Süd (Vösendorf) bis Leobersdorf, dann über Berndorf, Kaumberg, Gerichtsberg nach Hainfeld und zuletzt kurz vor Rainfeld links abzweigend nach Kleinzell ist etwas mühsam. Von Kleinzell führt dann eine schmale, aber asphaltierte sieben Kilometer lange Bergstraße hinauf zum Parkplatz auf der Ebenwaldhöhe, die man nach ca. 1,5 Stunden ab Wien erreicht.

 

Auf dem großen Parkplatz bei der Bergrettungshütte ist Endstation. Nun geht es zu Fuß weiter. Zentraler Punkt ist die an Wochenenden bewirtschaftete Ebenwaldhütte unweit des Parkplatzes. Es lohnt sich sehr wohl noch einen kleinen Abstecher von knappen zehn Minuten hinüber zur Ebenwaldhütte zu machen und sich dort auch zu stärken.

Parkplatz Ebenwaldhöhe

   
     

Anschließend zurück zum Parkplatz und auf dem markierten Weg Richtung Reisalpe. Nach wenigen Minuten ab dem großen Parkplatz auf der Ebenwaldhöhe öffnen sich in Gehrichtung links große Wiesen. Der am häufigsten begangene Weg auf den Hochstaff ist wohl der vom Ebenwaldparkplatz aus und nimmt hier seinen Anfang.

 

   

Ebenwaldhütte

     

 

Diese Wiesen quert man halblinks hinauf, einen Fahrweg bei der ersten Linkskurve verlassend,  gerade bis zum Waldrand. Noch ein Stück links hinauf, dann kann man eine kleine Bresche im Weidezaun erkennen. Dahinter im Wald beginnt der an sich unmarkierte, anfangs steile Anstieg auf den Hochstaff mit ca. 300 Höhenmetern.

Anstieg zum Hochstaff

   
     

Die Wegfindung klingt kompliziert, ist aber nur bei Schlechtwetter, Nebel oder Schneelage etwas heikel. Schon unten auf den Wiesen ist der Pfad einigermaßen deutlich ausgetreten, oben im Wald, wo im Herbst bisweilen starke Laubauflagen sind, helfen einige wenige orange Punktmarkierungen an den Bäumen weiter hinauf zum Rücken.

 

   

Anstieg über felsigen Gipfelrücken

     

 

Ist einmal dieser Rücken erreicht, ist man nicht nur in Gipfelnähe, sondern hat auch bereits eine sehr gute Aussicht. Über einige leichte Schrofen führt der Steig dann noch in zwei weiteren etwas steileren Stufen  endgültig hinauf auf den unbewaldeten Gipfel des Hochstaffs, einen kleinen Gipfel, der aber diesen Umweg lohnt.

Gipfelrücken

   
     

Nach 45 - 60 Minuten ab Ebenwaldhütte kann man schon auf diesem aussichtsreichen Berg stehen. Besonders beeindruckend ist der Blick hinüber zur Reisalpe, hinein ins Ötscherland und Richtung Muckenkogel. Im Winter, nach Neuschneefällen, zieht es auch oft viele Tourengeher vom Ausgangspunkt Kleinzell hier herauf.

 

   

Gipfel Hochstaff (1305 m)

     

 

Der Tiefblick vom Gipfel Richtung Ebenwaldhöhe zeigt den Bauernhof mit rotem Dach, von dem links hinauf der Weg zur Ebenwaldhütte führt, die versteckt auf einem Hügel, nur als weißer Punkt erkennbar ist. Über dem rechten oberen Eck der Gipfelbuchkassette erkennt man den Parkplatz Ebenwaldhöhe, wo auch die an Wochenenden besetzte Bergrettungshütte steht.

Blick Richtung Ebenwaldhöhe

   
     

Der Abstieg vom Hochstaff ist leichter zu finden. In Abstiegsrichtung links vom zum Teil felsigen Kamm geht es einigermaßen gemütlich über große Wiesen, nur von einigen Waldstreifen unterbrochen, direkt  hinunter zu einem großen Sattel, wo man auf eine querende Forststraße trifft. Diese verfolgt man kurz rechts und trifft nach wenigen Minuten auf den markierten Weg Richtung Reisalpe.

 

   

Abstieg Hochstaff - Blick zur Reisalpe

     

 

Kurz nach dem Sattel ist man schon bei der Kleinzeller Hinteralm. Hier kann man noch ein wenig rasten, bevor man über einen markierten Steig die knappen 400 Höhenmeter bis zum Gipfel der Reisalpe in Angriff nimmt. Im oberen Teil wird der Steig dann wieder etwas steiler und oft auch ein wenig morastig, bevor man nach den letzten Kehren auf die grasige Kuppe des Gipfels gelangt.

Kleinzeller Hinteralm

   
     

Etwa 75 - 90 Minuten braucht man vom Gipfel des Hochstaffs bis hinüber zur Reisalpe. Die Aussicht von der Reisalpe, der baumfreien Kuppe dieser Erhebung zwischen Halbach- und Unrechttraisental bietet einen freien Blick nach allen Seiten bis zum Toten Gebirge, zu Traunstein, Ostrong im Waldviertel, ins Donautal und zu allen bekannten Bergen der östlichen Alpen wie Schneeberg, Rax, Hochschwab, Gippel, Göller, Schöpfl und Peilstein.

 

   

Gipfel Reisalpe (1399 m)

     

 

Auf dem Gipfel der Reisalpe, wo sich an schönen Wochenendtagen die Massen tummeln,  steht nicht nur das übliche Kreuz, sondern auch eine Madonna. Das Innere des Berges beherbergt ein riesiges, noch nicht vollständig erkundetes Höhlensystem, und der lange Übergang Richtung Muckenkogel - Lilienfeld ist von dieser Kuppe aus gut sichtbar.

Blick Richtung Muckenkogel - Lilienfeld

   
     

Das Reisalpenhaus knapp unterhalb des Gipfels bietet nicht nur in der Sommersaison den Wanderern auf dieser windanfälligen Kuppe einen Unterschlupf, auch im Winter steht den Schitourengehern und Schneeschuhtouristen der Winterraum zur Verfügung, wo auch Getränke bereitgestellt sind. Der Zustieg direkt von der Ebenwaldhöhe und vom Dürntal dauert 1,5 Stunden, von Kleinzell, Furthof und Hohenberg jeweils 3 Stunden.

 

   

Reisalpenhaus

     

 

Der Rückweg bei diesem Wandervorschlag führt über den markierten Steig zur Kleinzeller Hinteralm und ab da auf einer breiten  Forststraße in den steilen Westabhängen des Hochstaffs zurück zum Parkplatz Ebenwald (1 St. 15 Min.) Dort kann man sich in der Bergrettungshütte nochmals stärken und von ortskundigen Profis Toureninformationen dieses Gebietes holen.

Bergrettung_Kleinzell

Kleinzell 205 A- 3171,  Kleinzell b. Hainfeld, Österreich

Tel.: 0 27 66 / 649

Forststraße Richtung Parkplatz Ebenwaldhöhe

   
     
Reisalpenhaus
 
Gebirgsgruppe:
NÖ. Voralpen (AV 23).
Standort:
Im Gipfelbereich der Reisalpe.
Hüttenbetreuer:
Zentrale Wien des ÖTK.
Hüttenadresse:
3171 Kleinzell, Ebenwald Nr. 29.
Hüttentelephon:
0664 5052108
Bewirtschaftung:
Von 1. Mai. bis Mitte November, Dienstag Ruhetag.
Schlafstellen:
6 Betten, 35 Matratzenlager.
Winterraum:
Offener Winterraum (keine Heiz- und Kochgelegenheit), zwei Schlafstellen.
Busstation:
Kleinzell (Fpl.-Nr. 1554), Innerfahrafeld, Furthof.

 

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