Schöpfl (893 m)

(Höchster Berg des Wienerwaldes)

 

Der Schöpfl, im Südwesten von Niederösterreich gelegen, ist ein bewaldeter Bergrücken mit einer Höhe von nur 893 m. Trotzdem trägt dieser Sandsteinrücken, Wasserscheide zwischen Tullner und Wiener Becken, die höchste Erhebung des Wienerwaldes. Die Anfahrt von Wien erfolgt über die Südost-Tangente bis Knoten Vösendorf. Von dort über die A21 (Wiener Außenringautobahn) bis zur Abfahrt Alland, dann weiter nach Klausen-Leopoldsdorf und nach Schöpflgitter. Das Gasthaus Schöpflgitter ist Ausgangs- bzw. Endpunkt der längeren Schöpflwanderung (in der Skizze rot). Weitere Startmöglichkeiten für kürzere Varianten sind St Corona oder der Gasthof Forsthof auf 564 m.

   

Eine der kürzeren Varianten einer Schöpflbesteigung: Von Schöpflgitter mit dem Auto geradeaus weiter zu dem auf einem Sattel liegenden Gasthof-Forsthof zu fahren, wo auch genügend Parkplatz vorhanden ist. Etwa eine Kilometer vorher gibt es auch schon eine Möglichkeit über den "Unteren Pensionistensteig" den Schöpfl in Angriff zu nehmen.

 

Gasthof Forsthof

Auf einer Asphaltstrasse (Zufahrt zum Island Pferde-Zentrum Forsthof") zuerst einige Minuten gemächlich aufwärts. Der Schöpfl liegt genau in Gehrichtung, die 330 m Höhenunterschied merkt man dann erst im Waldgelände.

 

Asphaltstrasse zum Island Pferde-Zentrum Forsthof

Beim Island Pferde-Zentrum Forsthof ist der Übergang von der Feld- und Wiesenzone in die typische Wienerwaldzone. Hier am Waldrand gibt es bei der Reitschule eine Unmenge von "arbeitenden" aber auch auf der Weide faulenzenden Islandpferden. Sogar im Waldbereich trifft man immer wieder auf ausreitende Gruppen. 

 

Island Pferde-Zentrum Forsthof

Gleich nach dem Reithof wird es ernst für den Wanderer. Der Heinrich Gith Steig führt nun in bequemen Serpentinen, aber dennoch oft recht steil, zum Bergrücken des Schöpfls hinauf. Hält man sich links, kommt man nach einigen Minuten zum Pensionistensteig, der wesentlich flacher auf den Schöpfl hinaufzieht. Dieser Weg ist auch im Winter für Tourengeher zu empfehlen.

 

Am Waldrand beim Island Pferde-Zentrum Forsthof

Der Heinrich Gith Steig führt, bisweilen auch in Falllinie,  durch eine für den Wienerwald typische Baumlandschaft. Es ist ein in allen Jahreszeiten durchaus romantischer Anstieg. Da aber der Schöpfl zum Sandsteinwienerwald gehört, ist vor allem nach intensiveren Regenphasen mit morastigen Passagen zu rechnen.

 

Heinrich Gith-Steig

Dort, wo sich der Gith- und der Pensionistensteig treffen, gibt es eine Quelle mit gutem Trinkwasser. Ab hier steigt man nur mehr einige Minuten hinauf auf das Kammplateau  und auch die Schöpfl Hütte kommt bald in Sicht.

 

Quelle beim der Wegvereinigung Gith- und Pensionistensteig

Für "Knievorgeschädigte" ist im Abstieg auf jeden Fall der Pensionistensteig zu empfehlen. Noch sanfter im Abstieg ist folgende Variante: Vom Schöpfl (893m) vorbei am Schutzhaus (870m) in Richtung Vorderschöpfl (711m). Recht idyllisch den Kamm hinunter, bis zu einer querenden  Forstrasse auf einem Sattel knapp vor dem Vorderschöpfl. Ab hier links auf dieser Forstrasse leicht fallend, bisweilen auch mit leichten Gegensteigungen zur roten Markierung Richtung Island Pferde-Zentrum Forsthof (Achtung: erste Markierung rot ist der Pensionistensteig, erst die zweite Markierung rot führt rechts hinunter zum Island Pferde-Zentrum Forsthof).

 

Abzweigung zum Pensionistensteig

Bei einer Winterbegehung von Schöpflgitter entlang des Gaisrückenbaches hinauf zum Hametberg, dann über den Pensionistensteig auf den Schöpfl und Abstieg über Vorderschöpfl zurück nach Schöpflgitter, sah ich viele Spuren von Langläufern, Schneeschuh- und  Tourenschigehern. Im lichten Buchenwald und auf den Forststrassen gab es auch Abfahrtsspuren. Somit ist der Schöpfl für mich durchaus auch als "Winterberg" einzustufen.

 

Pensionistensteig

In einer knappen Stunde ab Gasthof-Forsthof hat man schon die Schöpflhütte erreicht. Knapp oberhalb gibt es ein Gipfelkreuz und wenige Minuten danach steht man schon bei der Matras-Warte auf dem höchsten Punkt des Wienerwaldes.

 

Am Fuß der Matras-Warte

Die Matras-Warte am höchsten Punkt des Schöpfls wurde 1897 von der Sektion Wienerwald des Österreichischen Touristenklubs erbaut und 1898 feierlich eröffnet. Sie erinnert an Eduard Matras, den jahrelangen Präsidenten des Österreichischen Touristenklubs. Bekannt ist er vor allem durch seinen Einsatz für ein Schutzhaus, das auch nach dem Wiederaufbau nach einer Brandkatastrophe noch heute seinen Namen trägt, das Matras-Schutzhaus bei der "Übergossenen Alm" am Hochkönig im Land Salzburg.

 

Die große Plattform der Matras-Warte mit Blickrichtung Westen

Von der Aussichtsplattform der Matra-Warte gibt es natürlich einen grandiosen Rundumblick ins Laabental, auf Wein- und Waldviertel, Leiser Berge, Leithagebirge, hinüber zum 1969 erbauten Leopold Figl Observatorium, zu den Gutensteiner und Türnitzer Alpen,  auf Schneeberg, Rax und Ötscher. An besonders klaren Tagen kann man sogar Hochschwab und Totes Gebirge erahnen.

 

Blick von der Matras-Warte nach Osten

Etliche Varianten bieten sich für Gruppen an, die mit mehreren Fahrzeugen unterwegs sind: Überschreitung des Schöpfls über die Klammhöhe  bzw. Abstieg nach Schöpflgitter - Klausen-Leopoldsdorf über den Vorderschöpfl. Von der Matras-Warte sieht man in Blickrichtung Nordosten oberhalb des Schöpfl-Schutzhauses den Rücken, auf dem man in etwa 1,5 Stunden wieder zurück zum Gasthof Schöpflgitter absteigen kann.

Hüttenbeschreibung (Skizze)

Blick von der Matras-Warte in Richtung Norden

Schöpfl-Schutzhaus 870 m. Wienerwald.  

Karten: Freytag&Berndt 011

Bewirtschaftet von März bis Dezember (Montag Ruhetag, wenn Feiertag stattdessen Dienstag Ruhetag; 2.,3. und 4. Juliwoche Urlaubssperre); im Jänner und Februar an Wochenenden und Feiertagen, aber nach dem 6. Jänner zwei Wochen geschlossen. 4 Betten 30 Lager.

Tel 02673/8305

 

Blick von der Matras-Warte in Richtung Nordosten und Schutzhaus

Zur Falkensteinerhütte 40 Hm Aufstieg, 310 Hm Abstieg, 6 km, 1 Std.

Zum Johann-Enzinger-Haus 490 Hm Aufstieg, 700 Hm Abstieg, 15 km, 4 Std., Weg: 04

Nach Rekawinkel 140 Hm Aufstieg, 650 Hm Abstieg, 19 km, 4 Std., Weg: 04

Nach Kaumberg 380 Hm Abstieg, 13 km, 3 Std.

Besitzer: ÖTK S. Wienerwald. A-3053 Laaben, Nr 161 Tel. 02774/8225

 

Schöpfl-Schutzhaus 870 m

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