DRACHENHÖHLE - MIXNITZ (Stmk)
(TEICHALM)
Der 40 Kilometer nördlich von Graz gelegene Naturpark Almenland ist das größte zusammenhängende Niedrigalm-Weidegebiet Europas. Die ausgedehnten Almlandschaften, die grünlandgeprägte Kulturlandschaft mit Felswänden und Schluchten sind die vorherrschenden Landschaftstypen in dieser Region. Für alle Urlauber, vom begeisterten Freizeitsportler (Wandern, Klettern, Paragleiten) bis zum beschaulichen Naturliebhaber, bietet das Almenland, Teichalm und Sommeralm, eine Fülle von Möglichkeiten. Im Jahr 2006 wurden die steirischen Gemeinden Arzberg, Breitenau am Hochlantsch, Fladnitz an der Teichalm, Gasen, Haslau bei Birkfeld, Hohenau an der Raab, Koglhof, Naintsch, Passail, Pernegg an der Mur, St. Kathrein am Offenegg, Tulwitz und Tyrnau mit dem Prädikat „Naturpark Almenland“ ausgezeichnet. Der Naturpark Almenland erstreckt sich vom Rabenwald im Osten bis zur Bärenschützklamm, Drachen- und Bärenhöhle im Westen. Alle Gemeinden, die im Almenland liegen und die vom Landschaftstyp Gemeinsamkeiten aufweisen, sind im Naturpark Almenland eingebunden. |
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Treffpunkt für die Höhlenführung ist das Heubergstüberl - Tennisclub Mixnitz. Etwa 500 Höhenmeter sind von dort bis zum Höhleneingang zu überwinden. Der immer steiler werdende Weg ist im letzten Abschnitt im Bereich einer Felsrinne mit Seilen und Ketten solide versichert. Eine gute Stunde dauert der Anstieg an den Fuß des Röthelsteins. |
Auf 950 m Seehöhe erreicht man das riesige, zwölf Meter hohe und zwanzig Meter breite Portal der Höhle. Nach dem ersten Weltkrieg wurde aus Mangel an Düngemitteln die bis zu zwölf Meter dicke Ablagerung von Phosphaterde abgebaut. Eine Seilbahn, die Fundamente der ersten Stütze sind rechts unterhalb des Höhleneingangs noch zu sehen, brachte den Dünger zu Tal. |
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Nach Erreichen des Eingangs ist eine Rast eingeplant. Zu meinem Verwundern zogen sich einige Höhlenbesucher bis auf die Unterwäsche aus und stülpten sich spezielle Overalls über den Körper. Eine halbe Stunde später wusste auch ich warum. Besonders im letzten Teil der Höhle wird es besonders morastig, und meine normale Bergkleidung war danach nicht mehr geeignet für die Zivilisation. |
Dann geht es ab in die Höhle. Die Mindestausrüstung besteht aus festem Schuhwerk und Bergkleidung, sowie einer guten Lichtquelle, am besten Stirnlampe, um im letzten steileren Höhlenteil auch die Hände frei zu haben. Das Photographieren ist in der Höhle erlaubt, aber außer Detailaufnahmen ist ohne eine zusätzliche starke Lichtquelle nicht viel zu erreichen. |
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Die Höhle ist keine Tropfsteinhöhle, außer einer größeren Sinterbildung nach dem Eingang in den großen Dom, und hat auch aufgrund der stehenden Luft keine Eisbildungen. Sie wurde jedoch vor mehr als 50 000 Jahren bereits von Menschen, Wölfen und Höhlenbären aufgesucht. Die Anzahl der gefundenen Überreste von Höhlenbären wird auf 30 000 Individuen geschätzt. |
Die Länge des für Touristen zugänglichen Teils der Höhle beträgt 542 m. Beim Abbau des Höhlendüngers wurde im Jahr 1921 das Windloch entdeckt. Es ist ein weit verzweigter und nur für Höhlenprofis zugänglicher Seitenteil mit Schächten. In Summe wird die Gesamtlänge der Höhle, die nur den einen Eingang hat, mit etwa 4 500 m angegeben. |
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Der zuerst flach verlaufende hohe Gang ist an drei Stellen durch Verstürze eingeengt. Dann beginnt der Anstieg in den Höhlendom, den Schlussteil des begehbaren Schaubereiches. Ein mit Klampfen und Seil gesicherter Anstieg über eine kleine Wandstufe, dann noch eine etwas längere Leiter, bereits alles sehr feucht und mit viel Erde verschmiert. |
Bei einem kurzen Stopp zum Justieren der Kameras habe ich die Gruppe verloren. Nur in der Ferne sehe ich Lichter und farbige Tupfen. Allein, nur mit meiner Stirnlampe, ist das Aufschließen zur Gruppe ein kleines Abenteuer. Daher sollte auch das Betreten der Höhle ohne ortskundigen Führer unterlassen werden. Bei einem Unfall oder Ausfall der Lichtquelle kann es gröbere Probleme geben. |
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Hier beim Aufstieg in den Höhlendom ist auch bereits die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Es lohnt sich, beim Höhlenbesuch alte und waschbare Handschuhe mitzunehmen und eventuell mitgenommene Kameras in Phototaschen zu verstauen. Ihren Namen erhielt die Höhle durch die fossilen Knochenfunde gewaltigen Ausmaßes. So entstand auch, da zahlreiche Knochen von Höhlenbären für Reste von Drachen gehalten wurden, die Sage vom Drachentöter von Mixnitz. |
Nach etwa einer Stunde, je nach Größe der Gruppe, der Leistungsfähigkeit der Teilnehmer und ihrer Wissbegierigkeit, geht es zurück ans Tageslicht. Auch kleinere Kinder waren bei der Führung dabei und lauschten der Sage vom riesigen, feuerspeienden Drachen. Beim Experiment, alle Lichtquellen abzuschalten und in absoluter Dunkelheit zu verharren, zögerten einige Teilnehmer, ihre Stirnlampen auszuschalten, und waren offensichtlich froh, bald das Ausstiegsportal zu erreichen. |
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INFO`s zur Drachenhöhle unter:
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Schon Ende des 14. Jahrhunderts wurde der jetzt begehbare Bereich bis zum großen Dom erstmals erkundet. Funde von altsteinzeitlichen Werkzeugen und Reste von Feuerstellen aus der Würm-Eiszeit belegen eine menschliche Besiedelung. Im Landesmuseum Joanneum in Graz und im Naturhistorischen Museum in Wien sind Exponate zu besichtigen. |
Für Wanderaktivitäten im Grazer Bergland ist die Österreichische Karte 1:25 000V (ÖK25V) Blatt4223 - Ost WEIZ sowie Blatt 4223 - West PERNEGG sehr hilfreich. Im Internet kann man Kartenausschnitte über Amap bekommen und auch ausdrucken.
Auf das Amap online Symbol klicken! Nach Eingabe eines geographischen Namens kann die dazugehörige Österreichische Karte in verschiedenen Maßstäben abgerufen werden. |