Tirolersteig (II bis III+)

(Ein Klassiker der Hohen Wand)

 

Anstiegsskizze Tirolersteig

 

Durchgehende Markierungen, gut gesetzte Standhaken und auch einige Möglichkeiten für Zwischensicherungen machen die Wegfindung auf dieser Kletterroute leicht. Die Anstiegsskizze in kopierter Form mitzuhaben ist aber sicherlich kein Nachteil. Für "Gelegenheitskletterer" ist der "Tiroler" vor allem im Vorstieg aber bereits eine größere Herausforderung. Abgeglättete Stellen, was an sich die Beliebtheit des Steiges dokumentiert, und auch einige wenige brüchige oder schuttbedeckte Abschnitte erfordern Konzentration und komplette Ausrüstung. Vor allem Helm, 3-5 Expressschlingen (Zwischensicherung) und 2-3 längere Bandschlingen (Baumsicherung) sollten auch dabei sein.

 

Wegverlauf des Tirolersteiges  neben dem Schwarzgraben aus Richtung Maiersdorf

 

Zufahrt mit PKW über Stollhof oder Zweiersdorf zur Mautstelle Hohe-Wand-Straße. Der Zustieg zum Tirolersteig erfolgt am besten vom "Sonnenuhr-Parkplatz" bei der ersten scharfen Rechtskehre der Straße. Die Straße ist an Wochenenden und Feiertagen jedoch mautpflichtig, zu Fuß von der Mautstelle braucht man bis zum Parkplatz unterhalb des Milak Klettergartens etwa 20 Minuten. Hier am Parkplatz beginnt auch der Weg zur Völlerin und zum Frauenluckensteig, die auch als Abstiegsmöglichkeiten empfehlenswert sind.

 

Beim Einstieg - Variante rot

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Verschneidung an der Kante

Ein kleiner Steig führt zuerst über eine Wiese, dann über Geröll hinauf zu den Wänden des Milak Klettergartens, wo man auf den blau bezeichneten Wandfußsteig trifft. Den Wandfußsteig in SW Richtung auf- und absteigend verfolgend kommt man schon nach 20 Minuten ab Parkplatz zu den nebeneinander liegenden Einstiegen des Tirolersteiges (Rote bzw. blaue Variante) bei einer kleinen Bank und einer Gedenktafel. Hier wird angeseilt und in Anbetracht der 2-3 stündigen Klettertour  noch einmal auf "ebener Erd" gerastet.

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Wandstelle Variante blau

 

Platte mit geschlagenen Tritten ("Kasplatte")

Die Wandhöhe des Steiges beträgt 250 m, man sollte je nach Kletterkönnen 2-3 Stunden für die Bewältigung des Steiges einrechnen. Der übliche Anstieg ist rot bezeichnet und hat als Höchstschwierigkeit -III zu bieten. Verschiedene direktere blau markierte Varianten, die dann bis zur Schwierigkeit III+ reichen, sind jedoch trotz der höheren Schwierigkeit meist lohnender als die Originalroute. Beim Einstieg jedoch ist nicht so geübten Kletterern die rote Variante zu empfehlen.

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Stand nach dem Hangelriss

Pfeiler

 

 

Besonders schöne Stellen sind die erste Verschneidung, die "Kasplatte" mit ihren geschlagenen Tritten, der Pfeiler und der Hangelriss. Aber auch viele andere Stellen haben je nach Wegführung ihren besonderen Reiz. Für extremere Bergfreunde, die den "Tiroler" nur als Zustieg gewählt haben, ist die Schwarzgrabenkante mit bis zu -V als Highlight zu empfehlen. Am Sattel, vor der Abkletterstelle und den letzten beiden Seillängen,  gibt es für den Notfall einen Fluchtweg. Von der Scharte rechts weg und dann in einem Linksbogen in wenigen Minuten hinauf zum Ausstieg.

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Am Ausstieg mit Blick nach Maiersdorf

Aufstieg zum Sattel

   

Vom Ausstieg braucht man knappe 20 Minuten über idyllische Almböden hinüber zum Gasthof Postl, wo man sich ausgiebig stärken kann. Auch eine Flugschule für Paraglyder und Drachenflieger ist  an diesem Standort beheimatet.  Der Skywalk mit atemberaubenden Tiefblicken über steil abfallende Wände (HTL Klettersteiges D-E, Klettersteig Blutspur D-E) bis hinaus zur "Neuen Welt" ist einzigartig. Hat man sich satt gesehen, dann führt der beste Abstieg über Völlerin oder Frauenluckensteig zurück zum Parkplatz unterhalb dieser gewaltigen Wände.

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