Wildenauer Steig (C)
(Auf den Spuren des Erschließers der Hohen Wand)
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Der Zustieg zum Wildenauer Steig kann über den unteren Turmsteig oder vom oberen Turmsteig durch die Durchschlupfshöhle erreicht werden. Der "Wildenauer" ist ein Klettersteig der Kategorie C, zum Teil sehr ausgesetzt und nur mit Eisenklammern gesichert. Klettersteigset und Helm, besonders wichtig in der Höhle, sind unbedingt zu verwenden. Es gibt kein Begleitseil, was auch bei der fast durchgehend senkrechten Linienführung nicht unbedingt sinnvoll wäre. Von Dr. Alois Wildenauer durch Abseilen erkundet, wurde die gesicherte Steiganlage bereits im Jahr 1919 eröffnet. Die Abstände der Klammern waren früher zum Teil sehr groß und daher auch kraftraubend. |
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Einstiegswand des "Wildenauer" |
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Mittlerweise wurden jetzt zusätzliche Klammern angebracht, und bis auf eine Stelle in der Einstiegswand kann man sich durchgehend mit dem Klettersteigset sichern. Die Einstiegswand bis hinauf zur Querung nach rechts gehen viele Kletterer noch frei. Für weniger Geübte ist sicherlich zusätzlich zum Klettersteigset die Verwendung eines Kurzseils anzuraten, wenn die Zwischensicherungen, vor allem bei der Querung, sinnvoll gesetzt werden. Gut zu sehen im Bild ist die Serie von neuen Klammern, die ein durchgehendes Verwenden der Klettersteigausrüstung ermöglichen. |
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Einstiegswand - alte und neue Klammern |
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Hier am oberen Ende der Einstiegswand ist noch eine Stelle, bei der die Seillänge eines Klettersteigsets eventuell nicht ausreicht, um sich durchgehend zu sichern. Die Stelle ist zwar leicht, aber plötzlich ausgesetzt frei zu gehen, ist für Anfänger möglicherweise ein Problem. Hier kann ein Seilschwanzl mit Karabiner gute Dienste leisten. |
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Einstiegswand - oberer Teil |
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Dann geht es "ans Eingemachte", wie unsere deutschen Freunde zu sagen pflegen. Die Querung hatte früher größere Klammerabstände, einige Zeit war sogar eine Klammer ausgebrochen. Die Lösung für vorsichtige Kletterer war die, unten noch gesichert, sich auf Reibung auf der etwas abdrängenden Stelle hochzutasten, um bei der nächsten Klammer den Karabiner einhängen zu können. Dann wieder zurück, unten aushängen und nochmals hinauf. Derzeit ist die Stelle zwar immer noch interessant, aber gut abgesichert. |
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Die Querung geschafft |
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"Anmutig überwindet unsere junge Kletterkameradin den bauchigen und ausgesetzten Überhang knapp vor dem Höhlenschlot" , so hätte vielleicht Dr. Alois Wildenauer in seiner blumigen Sprache diese Stelle beschrieben. |
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Kleiner Überhang vor dem Höhlenzustieg |
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Die Skizze aus dem alten "Wildenauerführer" zeigt den Steigverlauf und die drei Türme aus Richtung der Hochfallwand. |
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In der Höhle |
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Die ungefähr acht Meter hohe, fast senkrechte Durchgangshöhle ist für größere Kletterer bisweilen ein Problem, besonders der Ausstieg, der durch einen Klemmblock stark verengt ist. Es ist ratsam, eine Repschnur zum Nachziehen des Rucksacks bereit zu haben. |
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Knapp vor dem Klemmblock |
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Hat man wieder das Tageslicht erblickt, so steht man oberhalb des Klemmblocks auf einem guten, sogar mit Beton fixierten, Standplatz. Vom "Lugaus", wie er genannt wird, hat man links hinunter einen prächtigen Tiefblick in den Kessel des oberen Turmsteiges. Gerade weiter vorbei an der Scharte am Ende der Hochlandkante steigt man links über ein Band zur Schlusswand. Jetzt entweder in gerader Linie etwas anstrengend mit Benützung der Klammern oder daneben frei kletternd zur Hochfläche. Nun ist der Weg frei zur ruhigen, idyllisch gelegenen Turmsteighütte, die man in zehn Minuten erreicht. |
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Ausstiegswand |
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Der Wildenauer Steig ist auch ein Teil der "Fünf Steige Tour". Vom Seiser Toni über den Kanzelsteig zur Eicherthütte. Abstieg über den oberen Turmsteig und Aufstieg über den Wildenauer Steig. Über die Turmsteighütte zum Hubertushaus und dann die Steirerspur. Zuletzt Abstieg über Springlessteig und zurück zum Seiser Toni. |
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Turmsteighütte |